Wundmanagement

Seit Menschen Gedenken und durch alle Kulturarten hinweg werden Wunden - nach bestem Wissen und Kenntnissen - versucht zu behandeln. Je fortgeschrittener die Medizin wurde und je mehr Erfahrungen die Wissenschaft über den Körper erarbeitete, umso besser wurde auch das Behandeln der verschiedenen Wunden. 

Wenn man Personen fragt, die sich Tag ein und Tag aus damit beschäftigen, bekommt man sehr unterschiedliche Antworten. Jeder versteht etwas anderes unter dem Begriff Wundmanagement.

Um eine einheitliche - und vor allem auf dem Stand der neuesten medizinischen Erfahrungen - Wundversorgung mit Qualitätssicherung für den Patienten zu gewährleisten, hat man den ICW (Initiative Chronische Wunden) in das Leben gerufen. 

Hinweis Wundversorgungen

Wir führen Wundversorgungen nur in Verbindung mit ihrem Arzt durch.
Termine unter 09401 / 91 11 50

Achten Sie als Patient darauf, dass Ihr Behandler vom ICW akkrediert ist.

Was bedeutet Wundmanagement?

"Wundmanagement" bedeutet bessere Wundversorgung. Im Mittelpunkt steht nicht nur die "Wunde", sondern auch die individuellen Bedürfnisse der Patienten und Patientinnen, wie Lebensgewohnheiten und Vorerkrankungen.

In Abstimmung mit Angehörigen, Ärzten und Pflegediensten wird ein individuelles Therapiekonzept für jeden Betroffenen oder jede Betroffene erarbeitet. Durch regelmäßige Kontrollen, z.B. auch durch Hausbesuche, sowie eine ausführliche Dokumentation lassen sich Erfolge, aber auch Therapiefehler, zurückverfolgen und schneller eine eventuelle Änderung der Therapie durchführen.

Für Betroffene bedeutet dies eine verbesserte Wundtherapie und somit eine schnellere Abheilung der Wunden.

Die Therapie von Wunden und insbesondere von chronischen Wunden stellt sowohl in der ambulanten als auch in der stationären Versorgung von Patienten oft ein Problem dar. Einerseits entspricht das Wissen der Patienten und des medizinischen Personals und die daraus resultierende Erfahrung im Umgang mit Wunden oft nicht dem aktuellen Stand der Wissenschaft, andererseits führen kurzsichtige wirtschaftliche Überlegungen zu einem eingeschränkten Einsatz suffizienter Wundheilungsstrategien. Eine insuffiziente Wundbehandlung führt jedoch zu längeren Therapieintervallen und kann somit zur weiteren Kostenexpansion beitragen. Die Zahl der in Deutschland an einer chronischen Wunde leidenden Patienten wird auf mindestens 2,4 Millionen Menschen geschätzt. So werden beispielsweise mindestens 0,6 Milliarden Euro jährlich für ambulante Leistungen in der Therapie des Ulcus cruris (offener Fuß)  im Rahmen der Versorgung durch die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ausgegeben. Einschließlich der Ausgaben für den stationären Bereich kostet die Versorgung des Ulcus cruris die GKV mindestens eine Milliarden Euro jährlich. Entsprechend der steigenden Lebenserwartung der Bevölkerung werden diese Zahlen in den kommenden Jahren weiter zunehmen, wenn nicht prophylaktische, diagnostische und therapeutische Maßnahmen optimiert werden.

Um es nochmals zu erwähnen: um dies alles zu erreichen, ist ein einheitlicher Qualitätsstandard - so z.B. durch den ICW - und kontinuierlicher Erfahrungsaustausch - so in berufsbegleitenden Foren und vor allem die Gespräche mit den Patienten und seinen Angehörigen, unbedingt durchzuführen.

Wer und was ist ICW?

Die Initiative Chronische Wunden wurde 1995 von Ärzten, Pflegenden, Mitarbeitern der Kostenträger und anderen Engagierten ins Leben gerufen, um die Prophylaxe und Therapie von Menschen mit chronischen Wunden zu verbessern. Insbesondere will die Initiative Chronische Wunden praxisnah und überall eine optimale Versorgung erreichen.

Wir engagieren uns

  • ... weil bis zu 90% der entstandenen Druckgeschwüre vermeidbar gewesen wären.
  • ... weil nur jede fünfte chronische Wunde richtig versorgt wird.
  • ... weil in Deutschland jährlich ca. 28.000 teilweise vermeidbare Amputationen diabetischer Füße erfolgen.
  • ... weil bis zu 1,5 Milliarden € jährlich eingespart werden könnten, wenn die Prophylaxe und Therapie zeitgemäß erfolgen würden.
  • ... weil sich die chronischen Wunden zwar in ihren Ursachen unterscheiden, dennoch haben sie auch Gemeinsamkeiten: die bisher häufig als "nicht heilbar" eingestuften Wunden können durch zeitgemäße Therapien in relativ kurzer Zeit heilen

Quelle: ICW